W e i l e r. Mitreißende Musik, farbenprächtige Tänze und humorvolle Vorträge, das macht Fastnacht aus. In seiner Sitzungskampagne hat der Weilerer-Carneval-Verein (WCV) alle diese Attribute wieder einmal in einem hohen Maße erfüllt, zur Freude der vielen Besucher, die Jahr um Jahr zu seinen Sitzungen strömen, um die begehrten Karten ringen. Und die vielen bunten Kostüme belegen, dass die Besucher besonders gerne kommen, um voll in Fastnacht einzutauschen und sich von den geschliffenen Versen, mitreißenden Tänzen und tollen Musik- und Gesangdarbietungen einfangen zu lassen und genau diese Erwartungshaltung beflügelt die Akteure. Die Kleinsten, gerade dem Kindergartenalter entwachsen, bis zu närrischen Größen, die schon 50 Jahre auf der närrischen Bühne stehen. Nach einem schmetternden Aufmarsch der Wachkompanie und ihrer Eröffnungsfanfare bewies  Sitzungspräsident Ewald Lenhart einmal mehr sein Allroundtalent, singend, moderierend, persiflierend, mitreißend und motivierend. Und er hatte alles im Griff, bei Lachsalven, Raketen, bei Standing Ovations und wenn die närrische Begeisterung einmal auszuufern drohte, auch bei vielen „uiuiuis“, dann setze der Musikverein unter Jörg Thommes ein, um die närrische Begeisterung etwas „auszubremsen“. Übrigens zum 40. Male bestritt diese bärenstarke Truppe eine Sitzung beim WCV, versiert, klangstark, ein Orchester, wie man es sich einfach zur träumen kann, beim Singen, Schunkeln, beim „Tusch“ oder auch bei den vielen zeremoniellen Herausforderungen in einer fünfstündigen Sitzung. Mit der Gruppe „Leopard“ hatte Präses Ewald natürlich eine aktionstüchtige und reaktionsschnelle Gruppe, um sein musikalisches Willkommen, im Duett mit Dieter Brück, zu entbieten. Und beim Finale schloss die Gruppe den vierfarbbunten Reigen mit den Schlusshymnen, die schon Kultstatus haben.  Die Minigarde (Einstudierung Uli Biegner, Ingrid Bappert und Anette Lorenz) beweist, dass es im 50. Jahr getanzter Fastnacht beim WCV  um den närrischen Nachwuchs bestens bestellt ist. Ein vielumjubelter Auftritt der Kleinsten, quasi als vorschulische Ertüchtigung für der Weilerer liebste Jahreszeit. Als „Schorsch vun Weiler“ hatte Hans Georg Schuster den politischen Part abgesteckt, den „GroKo-Deal“ geißelte er und las den Politikern tüchtig die Leviten.  Und das tänzerische Angebot erlebte wenig später einen glanzvoller Höhepunkt: 50 Jahre Prinzengarde des WCV waren mehr als Grund zu jubeln. Ein mitreißender Gardetanz in den bunten Kostümen, die in 5 Jahrzehnten die Garde getragen hat. Ein choreographisch mitreißender Rückblick auf eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte, von Sandra Franzmann und Natalie Scheid einstudiert.  Als Öko-Tochter wusste Lea Merz humorvoll über das Thema und die Launen ihrer Eltern zu berichten. Die Tanzgruppe „Schlümpfe“ (Einstudierung Christine Schnaas und Diana Schröder ) lud zu einem schwungvollen Weltraumausflug ein.  Als Jubiläumssänger brachte Joshua Wies ein Loblied auf einen 20 Jahre alten Streiter Adi Cesaro, der in diesem Jahr gesundheitsbedingt pausieren muss und eine getanzte „Jubiläumstorte“ gab es gleich dazu. Die Vorbildfunktion der Prinzengarde hat über Jahrzehnte auch auf andere Gruppen im Verein motivierend gewirkt. So auch auf die Tanzgruppe „Cabras“, die mit ihrer Freestyle-Darbietung das Motto „Giftige Pflanzen“ boten (Einstudiert von Nicole Blum und Christina Ludwig). Das Gift war alles andere als schädlich, nein es war Stimulanz für die Begeisterung der Zuschauer. In 3-D mit allen Finessen und Raffinessen berichtete der Kellner der Koalitionsverhandlungen zur Gro-Ko Erwin Owtscharenko; da gab es neben vielen politischen Seitenhieben natürlich auch brillante Einfälle, die gefielen. In der Sparte aktueller Kokolores vom Feinsten und das in geschliffenen Reim gibt es in Weiler nur eine Adresse Joachim Vogt. Sein Pensionsleben im Jahre 2 war eine Fülle köstlicher Einfälle und Ideen, die er mit einem Erlebnisgutschein für „Zumba-„Tanz toppte. Der Saal stand Kopf, die Begeisterung war grenzenlos – Rakete. Mit einem glanzvollen Tanzwirbel setzte die Schautanzgruppe der Prinzengarde eine „Robin Hood“- Parodie um, die ihresgleichen sucht. Rita Wies hatte als „Märchenerzählerin“ thematisch in das Thema eingeführt, Christa Stipp, Jenny Lenhart, Sarah Spira und Lena Gumbrich, ganz neu in dieser Verantwortung, hatten diese historische musikalisch und choreographisch bestens umgesetzt und mit dieser tänzerischen Zelebration karnevalistischen Tanzens ging es in die Pause. Zu einer närrischen Weinprobe im Wingert luden die Hofsänger des WCV ein. Mit 30 Sängern eine stimmstarke Truppe, die es aber auch versteht, Lokal- und Bundeskolorit richtig zu verpacken in mitreißende Melodien mit glänzenden Parodien und treffsicheren Pointen. Die Weinbrüder Gerhard Lautz,Thomas Gumbrich und Wolfgang Meinel führten die Besucher zu einem vielumjubelten Spaziergang durch die Weinlagen, sie priesen zusammen mit einer prächtig aufgelegten Weinkönigin Paula ( Dieter Brück) die örtlichen Weine, warnten aber auch „trinkst du Waldalgesheimer Wein für‘n Dorscht, landest du im Ruheforscht“. Die Begeisterung kannte keine Grenzen mehr und die musikalische Arbeit des Leiters Tarek Porr trug reiche Früchte. Wenn die Kampagne von verschiedensten Jubiläum geprägt wird, so strahlte doch das 50 jährige Bühnenjubiläum von Herbert „Paul“ Lunkenheimer deutlich heraus. Als Vortragender fand er schon bald den Weg in die gesungene Fastnacht, war jahrzehntelang auch den Hofsängern treu, und hatte viele Erfolgstitel kreiert, die einfach Fastnachtshits in Weiler wurden. Standing ovations, aber auch Tränen der Rührung und die Ernennung zum Ehren-Hofsänger waren sichtbare Zeichen des Dankes und der Wertschätzung, die man einem Vollblutfastnachter bei seinem Bühnenabschied ausdrückt. Die Tanzgruppe „Noctua“ (Leitung Kathrin Lenhart) hatte sich die Irischen Auswandere auf dem Weg in die neue Welt als Motto gewählt und prächtig umgesetzt. Ein Weg zu neuen Ufern, der aber auch zum Ausdruck bringt, dass man bei einem Jubiläum einer Tanzformation auch neue Zeichen setzt und das gekonnt. Wenn Elmar Bootz die närrische Rostra betritt, just als Maskenballbesuch, dann tobt der Saal, denn solche Urkomik, gekonnte Blödeleien und Narretei in Potenz, die beherrschen nicht wenige. Er verfolgt den Weg jedes Bonbons von der Verpackung über das „Rundlutschen“ bis zum Entsorgen, da läuft dem Zuhörer das Wasser im Munde zusammen und kein Auge bleibt trocken.  Und dann noch ein weiterer Knall, der Jubiläumstanz der Prinzengarde des WCV, einem

Jubelfest mehr als angemessen und die Leiterinnen konnten einmal mehr strahlen, die Zuschauer schier aus dem Häuschen. Mit dieser Darbietung hat man neue Perspektiven gezeigt, die auch in Zukunft mehr als Beachtung finden. Für die getanzte Fastnacht eine sichere Bank im WCV. Mit einer rundum gelungenen Sitzung, wie üblich in dreifacher Auflage, können die Veranstalter mehr als zufrieden sein, die vielen hundert Besucher waren  es ohne Ausnahme. Finale, Vorhang, Ausmarsch, die großen Schlachten sind geschlagen, die närrischen Feiertage können kommen, die technische Gesamtleitung Klaus-Dieter Rauber und Ewald Lenhart können mehr als zufrieden sein.

Lesestatus
Inhaltsverzeichnis

Weitere Beiträge